Als die Lesegesellschaft gegründet wurde, trafen sich im 19. Jahrhundert interessierte Oberstammer im Pavillon auf dem Chilebückli, um dort zu lesen und zu debattieren. Diese Tradition haben wir mit unserem Literaturclub wieder aufleben lassen.
Wir lesen alle paar Wochen ein gemeinsam gewähltes Buch und tauschen unsere Eindrücke und Gedanken miteinander aus. Das nächste Treffen findet am 31. Januar 2024 statt. Wir besprechen das Buch „Berghütte“ von Fanny Desarzens. Ein Beitritt zu unserem Literaturclub ist jederzeit möglich. Es können auch nur einzelne Abende besucht werden.
Im Sommerhalbjahr treffen wir uns im Pavillon auf dem Chilebückli, während der kalten Jahreszeit im Gasthof Hirschen.

Datum: Mittwoch, 31. Januar 2024
Ort: Gasthof Hirschen Oberstammheim
Beginn: 19:30 Uhr
Eintritt: frei


Beschreibung

Im Winter arbeiten sie unten im Tal – der Sommer gehört den Bergen. Die drei kennen sich schon lange: Jonas und Galel sind Bergführer, Paul betreibt eine Hütte. Dort oben, auf 2000 Metern Höhe, sind sie in ihrem Element. Wenn die einen nach Tagen des Wegs ihre Wanderer heraufbringen, wartet der andere mit frischgebackenem Brot. Dazu essen sie Alpkäse, trinken Wein, machen ein Feuer, erzählen. Schauen in die Sterne und gehen wieder. Was sie teilen, bleibt dort oben. Das Tal zählt nicht. Doch eines Tages kommt Galel, der Sanfte und Starke, der immer schon von Weitem pfeift, verändert zurück. Sein Lachen fehlt, und die Freunde beginnen, sich Sorgen zu machen.

„Geschichte um eine Freundschaft in den Bergen – in leuchtend klarer, poetischer Sprache erzählt“
„Ausgezeichnetes Debüt – Schweizer Literaturpreis 2023 und Terra Nova Preis der Schweizerischen Schillerstiftung 2023“

Autorentext
Fanny Desarzens, 1993 geboren, hat an der HEAD in Genf den Studiengang Bildende Kunst abgeschlossen. Für ihr Debüt Berghütte wurde sie mit einem Schweizer Literaturpreis 2023 und dem Terra Nova Preis der Schweizerischen Schillerstiftung ausgezeichnet. Sie lebt in Lausanne.

Leseprobe
„Jonas sagt, seine Gruppe und er hätten ganz nah ein Murmeltier gesehen. Er habe aus Spaß gepfiffen, und nach einer Weile das Gefühl gehabt, es würde ihm antworten. Er zeigt, wie er gepfiffen hat. Ein schneidender Ton, einige Wanderer zucken zusammen. Ariel und Petite Étoile halten beim Grasen inne, schauen, woher das Geräusch kommt, dann fressen sie weiter, als wäre nichts passiert. Der Pfiff hallt kurz nach, dann herrscht wieder Stille. Doch auf einmal: ein anderer Pfiff. Er klingt wie eine kleine Flöte, und er kommt von hinter dem Hügel. Jonas pfeift erneut, jemand antwortet ihm. Paul lacht und Jonas sagt ganz leise: Da ist er ja.“