Um es vorweg zu nehmen: ich liebe Science Fiction, sofern diese im klassischen Gewand daher kommt. Das heisst: eine alternative Welt aufzeigen, die sich auch als Kritik an der bestehenden Ordnung versteht. Geschichten und Gedanken, die aktuelle Themen ansprechen und deren mögliche Auswirkungen aufzeigen. Um nun das von mir vorgestellte Buch zu mögen, braucht es daher nicht notwendigerweise eine Affinität zu Technik und Raumschiffen.

Wie kann unsere Welt gerettet werden? Was sind die logischen Folgerungen um eine bestehende Klimakatastrophe abzuwenden? Wir Menschen sind nicht in der Lage, uns von alten Mustern zu befreien und das Nötige zu unternehmen. Diese Aufgabe wird einer KI (Künstlichen Intelligenz) übergeben, in der Hoffnung, diese könne alles richten. Doch wie kann der Mensch und eine KI nebeneinander bestehen? Das ist der Kern dieses abenteuerlichen Buchs.

Tom Hillenbrand versteht es, eine Geschichte um das Thema zu erfinden, die einen von Anbeginn an fasziniert. Was als Krimi beginnt, entwickelt sich langsam zu einem Werk, dem es viel mehr um politische und soziale Themen geht, als um den Kampf zwischen Gut und Böse. Denn diese Unterscheidung ist sowieso nicht klar zu ziehen.

Ich könnte hier noch zeilenweise auf alle gelungenen Ideen und Erfindungen eingehen, was ich aus Platznot nicht machen werde. Den 560 Seiten kann man so einfach in keiner Weise gerecht werden.
Auch die Sprache gefällt und die vielen Wortkreationen, die wie selbstverständlich verwendet werden, mögen zu Beginn vielleicht etwas verwirren. Diese ergeben sich aber meist aus dem Kontext und helfen der von Hillendbrand erschaffenen Welt eine gewisse Glaubwürdigkeit zu verleihen. Und sollte doch einmal eine Vokabel Probleme bereiten, gibt es hinten im Buch ein entsprechendes Glossar.

Ich selber habe das Buch als Audiobook gehört, welches von Oliver Siebeck wunderbar vorgetragen wird.

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Ein Tipp von Christoph Richardet, Lehrer, Entwickler, Zauberer, Musiker, Vater und kein Vorstandsmitglied der Lesegesellschaft