Immer wieder lohnt sich ein Blick in den schönen Gedichtband von René Appenzeller aus Oberstammheim. Er, 1941 geboren, bezeichnet sich als Pensionist und Naturkundler. Wichtige Grundlagen für die Gedichte des ehemaligen Sekundarlehrers sind ästhetische und emotionale Erfahrungen mit der Landschaft und deren Fauna und Flora. Gerne neckt er den Leser, indem er ausgesprochene Fachbegriffe verwendet: Tintling, Caduelis cannabia, Tragant. Dazu kommen «Privatworte» wie Eulenschaukelsieb. Versöhnlich fügt er Erklärungen hinzu, da ist er ganz Lehrer. Gelegentliche Selbstironie zeigt, dass er es nicht überheblich meint.


Ordnung schaffen
Kormorane, Krähen, Raben,
Luchse, Bären, Wölfe schassen
Und nur Paradiesvögel und
eitle Gockel leben lassen.

Quittenholz. Gedichte. R. Appenzeller, Zürich: Edition Howeg, 2014, 125 S., Fr. 32.–.

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