Ein Buch, das bereits sämtliche Bestseller-Listen erklommen hat, zu empfehlen, ist sonst nicht die Art der Bibliothek, aber bei diesem Buch machen wir eine Ausnahme. Es lohnt sich!

«Die Nachtigall» von Kristin Hannah

Klappentext: «Zwei Schwestern im von den Deutschen besetzten Frankreich: Während Vianne zu Hause ums Überleben ihrer Familie kämpft, schließt sich die jüngere Isabelle der Résistance an und führt abgeschossene Piloten der Alliierten auf dem Pfad der Nachtigall über die Pyrenäen in die Freiheit. Doch wie weit darf man gehen, um zu überleben? Und wie kann man die schützen, die man liebt?»

Ab und zu erzählen uns die Leserinnen und Leser, ob ihnen ein Buch gefallen hat oder nicht. Manchmal auf Anfrage, manchmal auch ganz spontan. Noch nie aber hat ein Buch so viele emotionale Reaktionen ausgelöst wie dieses: «Absolut begeistert von der ersten Seite weg…», «Konnte es nicht mehr weg legen…», «»Das müsst ihr unbedingt lesen…», «Das beste Buch seit Langem…» usw.

Grundsätzlich an Geschichte interessiert, lese ich gerne historische Romane. Ich mag es aber überhaupt nicht, wenn der geschichtliche Hintergrund in eine kitschige Romanze verpackt wird, was leider sehr häufig der Fall ist. Kristin Hannah enttäuscht diesbezüglich nicht. Sie ist eine ausgezeichnete Erzählerin und vermag, dank ihrer bildhaften Sprache, von der ersten Seite weg zu begeistern. Sie meistert die schwierige Gratwanderung, historische Fakten und Fiktion zu einem sinnvollen Ganzen zu verschmelzen, vorbildlich. Nichts wirkt kitschig oder aufgesetzt. Hunger, Kälte, Todesangst, das ganze Grauen des 2. Weltkriegs ist greifbar und doch lässt es sich aushalten. Kleinere Lücken in der Geschichte seien der Autorin verziehen. Obwohl sie ganz offensichtlich intensiv recherchiert hat, ist es ein Roman und kein Geschichtsbuch. Eine absolute Leseempfehlung für alle, die historische Romane und starke Frauenfiguren lieben.

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Ein Tipp von Monika Gross, Leiterin Bibliothek Stammheim